Uhrenvergleich!

Die aktuellen Ortszeiten in Brasilien und Deutschland.
Wetter

Und nun das Wetter!

In Gedanken und im Herzen in Brasilien sein. Das aktuelle Wetter macht´s möglich. [wetter.com]
Galerie

Jenseits der Klischees

Bilder und Impressionen aus Rio de Janeiro und Berlin [mehr]
MPB

Musica Popular Brasileira

Die Geschichte und Entwicklung der Musica Popular Brasileira [mehr]
Linkempfehlungen

Linkempfehlungen

Internetseiten befreundeter Musiker
[mehr]
 
 

 

Die traditionellen, heute zum Standard gehörenden Perkussionsinstrumente wie Atabaque, Tamborim, Pandeiro, Cuíca u.v.a. sind allesamt afrikanischen Ursprungs.
 

MPB

Kurze Geschichte der brasilianischen Popularmusik
Im Zuge der Entdeckung Brasiliens im Jahr 1500 durch den Portugiesen Cabral kamen gregorianische Gesänge und portugiesische Kirchenmusik nach Brasilien. Die indianischen Ureinwohner sowie ab dem 17. Jahrhundert auch afrikanische Sklaven adaptierten gezwungenermaßen jesuitische Musik und Kultur, wobei sie rhythmische Elemente einfließen ließen. Die traditionellen, heute zum Standard gehörenden Perkussionsinstrumente wie Atabaque, Tamborim, Pandeiro, Cuíca u.v.a. sind allesamt afrikanischen Ursprungs.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die aus Portugal stammende Modinha, eine sentimentale Liedform, sowie der aus Angola stammende Tanz Lundú als erste eigene Form der brasilianischen Musik dokumentiert.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verarbeiteten die volkstümlichen Komponisten brasilianische Modinhas, Lundús sowie europäische Tänze wie Polka und Walzer zu einer neuen Musikform, der Maxixe.
1880 begann die Zeit des Choro, einem Stil, der sich durch ein Miteinander von klassischer Virtuosität und stark ausgeprägter Rhythmik auszeichnete. In der ursprünglichen Besetzung siebensaitige Gitarre, Cavaquinho (kleine viersaitige Gitarre) und Flöte entstanden Kompositionen, die an Stile wie Tango, Walzer, Maxixe und Schottish (später als „Xote“ bekannt) angelehnt waren. Einer der wichtigsten Vertreter des Choro ist der Komponist und Flötist Pixinguinha.
Außer den oben erwähnten europäischen Tänzen hatte auch der Marsch seinen Einfluss auf die brasilianische Musik, und zwar in Verbindung mit dem afrikanischen Kampftanz Capoeira: Es entstand in Recife im Nordosten des Landes die Marcha und der Frevo, welche dort bis heute gerade beim Karneval sehr verbreitet sind.

1917 war das Jahr des ersten Sambas: „Pelo Telefone“ eine Komposition von Ernesto dos Santos, genannt Donga. Dieses Stück wurde als „Samba Carnavalesco“ veröffentlicht. Den Begriff Samba gab es schon seitdem die ersten Sklaven nach Brasilien kamen. Er geht auf das angolanische Wort „Semba“ zurück, womit in der Kimbundu-Sprache das Berühren des Bauchnabels als Aufforderung zum Tanz gemeint war. Donga benutzte die Bezeichnung Samba nur aus Tantiemengründen, da zu dieser Zeit die Etikettierung einer Komposition mit einem bestimmten Titel mehr Geld brachte. Der damalige Samba war noch sehr vom Choro beeinflusst.

Perkussionsinstrumente, wie wir sie heute als typisch für den Samba kennen, traten erst um 1930 zur Musik hinzu. In dieser Zeit wurden die ersten Sambaschulen gegründet. Aus der Urform des „Samba da Rua“ entwickelten sich zahlreiche Arten: Samba Enredo (mit Versen aus der Geschichte des Carnaval), Samba Canção (lyrische Sambas mit romantischen Texten und sparsamer Perkussion), Samba de Breque mit plötzlichen Pausen in der Musik und improvisierten, gesprochenen oder gesungenen Texteinlagen, Samba Gafieira (instrumentaler Samba mit bigbandartigen Arrangements), Samba de Roda (wird im Kreis stehend gespielt bzw. gesungen), Samba Partido-Alto, welchem eine bestimmte synkopierte Rhythmusfigur zugrunde liegt, Samba-Pagode, der spontan bei Festen gespielt wird, Samba Reggae ( eine in den 80er Jahren entstandene Mischung aus Samba und Reggae). Ferner entstanden Mischungen aus Samba und Balladen, Sambaladas sowie Sambas mit Boleroeinflüssen, Samboleros.
Aus dem Nordosten Brasiliens kam in den vierziger Jahren von Luiz Gonzaga der Baião nach Rio. Damit verbunden brachte er den Musikern die Musik und Instrumente Nordostbrasiliens näher, die eine nach wie vor sehr ergiebige Quelle der Música Popular Brasileira (MPB) darstellt. Heute erfreut sich der Forró (eine Art Oberbegriff für die Gesamtheit der Tanz- und Musikstile aus dem Nordosten Brasiliens) wachsender Beliebtheit.

Ab 1950 werden Rock und Jazz zunehmend populär. Sie verdrängen Samba und Baião aus der Mittel- und Oberschicht.
Ende der fünfziger Jahre gab es in der vornehmen Südzone von Rio de Janeiro beliebte Treffpunkte für eine Clique von Musikern wie Antonio Carlos Jobim, Roberto Menescal, Carlos Lyra, Vinícius de Moraes, Baden Powell, Sérgio Mendes und João Gilberto. Mit der Single „Chega De Saudade“ (Komposition A.C.Jobim, Interpretation J.Gilberto) wurde 1958 ein neuer Musikstil, die Bossa Nova geboren. Bossa Nova wird charakterisiert durch einen neuen rhythmischen „Balanço“, neue Textformen und Inhalte, moderne, jazzähnliche Harmonien sowie neuartige Interpretationen und Arrangements. Ausgangspunkt für die Entstehung der Bossa Nova war ein aufs Wesentliche reduzierter Samba bzw. Samba-Canção, bei dem einige rhythmische Schläge weggelassen wurden, wodurch sich eine ganz besondere Synkopierung ergab. Die neue Art des Gitarrenspiels und der introvertierte Gesangsstil von João Gilberto hat Generationen von Musikern nachhaltig beeinflusst.. Die Texte waren weitgehend von Vinícius de Moraes und Newton Mendonça geprägt. Weltbekannt wurde Bossa Nova durch das Album „Getz/Gilberto“, das 1964 in den USA veröffentlicht wurde.

Um 1966 entstand eine neue Bewegung, der Tropicalísmo (Som Livre). Es handelte sich um eine nicht zuletzt durch den Militärputsch 1964 ausgelöste künstlerische Protestreaktion auf gesellschaftliche Missstände im Land. Es begann eine Abwendung von den oft realitätsfremden Texten der Bossa Nova hin zur „Poesia concrete“. Es wurde experimentiert mit Soundcollagen und elektrischen Instrumenten unter Verwendung des gesamten musikalischen Kompendiums des Landes. Durch die Kritik am Staat mussten viele Künstler das Land verlassen und beschäftigten sich im Exil mit Musikformen wie Rock, Beat und Jazz. Als wichtigste Musiker sind zu nennen: Caetano Veloso, Gilberto Gil (heute Kulturminister des Landes), Maria Bethânia und Gal Costa.

In den 70er Jahren fanden mehrere wichtige Jazzfestivals statt, die ein Forum für instrumentale Musik boten, welche ihre Wurzeln in den zahlreichen brasilianischen Rhythmen hat. Bedeutende Vertreter sind bis heute z.B. Hermeto Pascoal, Paulo Moura, Egberto Gismonti und Toninho Horta. Gleichzeitig gab es Einflüsse vom Rock durch Musiker wie Rita Lee, Belchior, oder Raul Seixas.
Der Bundesstaat Minas Gerais brachte auch eine kreative und ganz eigene musikalische Landschaft hervor. Geheimnisvolle Melancholie, beeinflusst von Kirchentonarten und portugiesischer Sakralmusik. Als wichtigste Vertreter sind zu nennen: Milton Nascimento, Fernando Brant, Lô Borges und Toninho Horta.

Um 1980 entstand eine sehr kreative Phase der brasilianischen Rockmusik. Die damalige Musikergeneration war sowohl von der eigenen, bereits von Pop und Rock geprägten brasilianischen Musik sowie von angloamerikanischer Musik beeinflusst. Tropical-Rockstar Lulu Santos, Baby Consuelo, Lobão, Herbert Vianna und der Brasil-Soulsänger Ed Motta feierten große Erfolge. São Paulo wurde zur wichtigsten Stadt für die neue Kommerzialisierung brasilianischer Rockmusik.

Nachdem Ende der achtziger Jahre der Lambada, der karibische Elemente mit brasilianischer Musik verband, einen kurzen Siegeszug in Europa hatte, lautet seit dem Beginn der neunziger Jahre das Motto: „zurück zu den eigenen Wurzeln“ - es erfolgt eine Neuentdeckung der eigenen nationalen Rhythmen und Stile. Ausgehend von Bahia, Heimat des großen Volkssängers Dorival Caymmi und dessen Familie, ist „Axé-music“, kommerziell sehr erfolgreich und populär geworden durch z.B. Daniela Mercury und Banda Eva. Auch erleben Musikrichtungen wie Pagode, Música Sertaneja sowie Forró eine neue Renaissance.

Weitere bedeutende brasilianische Musiker, die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte einen Namen gemacht haben, sind Chico Buarque, Edu Lobo, Jorge Benjor, João Bosco, Elis Regina, Djavan, Dori Caymmi, Ivan lins, Leny Andrade, Rosa Passos, Filó Machado, Tânia Maria, Airto Moreira, Flora Purim, Marcos Valle, Marisa Monte, Joyce und viele, viele andere.

Musikprojekte in Berlin

Wer sich der brasilianischen Musik verbunden fühlt. [mehr]
Hans Limburg

Solo pur!

Hans Limburg präsentiert sein aktuelles Bühnenprogramm
[mehr]
Bassa Nova

Neues Jahr, neues Projekt

Bossa Nova - frisch präsentiert
[mehr]
Mar-a-Bossa

Mar-a-Bossa

Wir wollen dem Publikum die Vielfalt brasilianischer Grooves anbieten.
[mehr]
Trio Rio

Acoustic Bossa Nova

Das Trio vereint Spielfreude, Leidenschaft, sinnliche Grooves
[mehr]
Trio Cupuaçu

Authentisch!

Die drei Musiker fühlen sich der MPB verpflichtet.
[mehr]
Planetão

Groovy, Sophisticated, Cool!

Die Gruppe mit einem ganz einzigartigen Sound
[mehr]
 
Letzte Änderung 07.08.2010